Episode 2: Blutanklage im Kaukasus. Georgische Juden und der Kutaisi-Prozess (1878-80)
Show notes
In dieser Folge geht es um einen faszinierenden Kriminalfall, der sich um 1880 im Kaukasus ereignete. Im Prozess von Kutaisi standen neun georgische Juden im Verdacht, ein christliches Mädchen entführt und getötet zu haben. Angeblich hatten sie ihr Blut für religiöse Zwecke missbraucht. Dieser Fall von Blutanklage – ein Vorwurf, dem sich Juden in Europa seit dem Mittelalter immer wieder ausgesetzt sahen – wird im Rahmen des JUSTIMINO-Projektes aktuell untersucht. Leo Hedrich unterhält sich mit Stefan Kirmse und Archil Longurashvili, die beide zur Lage der georgischen Juden sowie zum Prozess und seinen Auswirkungen forschen. Was sagt er uns über Justiz des Zarenreiches? Welches Licht wirft er auf den russischen Kolonialismus? Und wie ging der Prozess eigentlich aus?
Verwendete Hintergrundmusik:
Lado Kavsadze – Venakhi
Zacharia Paliashvili – Elegie
Petre Amiranashvili – Kiasos Lied (aus Oper Daisi)
Debi Ishkhnelebi – Chonguri Sakartveloa
Nützliche Links:
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/02634937.2024.2302581#abstract
https://justimino.hypotheses.org/420
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